BAföG

Prinzipiell sollte ein Studium das Individuum nichts kosten, denn eigene finanzielle Mittel sollten nicht über den Grad der Bildung entscheiden. Wir leben aber in einem System, in dem genau das der Fall ist. Deshalb fordern wir ein elternunabhängiges, den Bedarfen von Studierenden angemessenes BAföG. Es bedarf grundsätzlicher Reformen des BAföG, für die sich u.a. der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) und damit auch der von uns gestellte AStA mit der BAföG50-Kampagne einsetzt.

BAföG ist nur ein Thema der notwendigen politischen Arbeit für die sozialen Belange Studierender: Andere unserer Ziele sind die Verringerung der Semesterbeiträge, u. a. durch Abschaffung der Verwaltungskostenbeiträge und Langzeitstudiengebühren sowie mehr studentischer und sozialer Wohnungsbau. Dafür kann der AStA nicht isoliert arbeiten, sondern muss sich in Oldenburg mit anderen Akteuren und auf Landes- und Bundesebene, z. B. über die LandesAStenKonferenz Niedersachsen (LAK) und den fzs, vernetzen.

Langzeitstudiengebühren

Wir begreifen das Studium nicht nur als Übergangsstadium für den Eintritt in den Arbeitsmarkt. Vielmehr sollte es beim Studieren zuallererst um Welt- und Selbsterkenntnis gehen, ohne welche eine vernünftige Lebenspraxis nicht möglich ist. Studierende, die aus Interesse an der Mündigwerdung studieren, ihr Studienfach wechseln oder schlicht keinen Seminarplatz bekommen, sollten nicht für eine verlängerte Studienzeit bestraft werden. Langzeitstudiengebühren sind Ausdruck einer Bildungsfeindschaft und gehören abgeschafft. Ohnehin ist die Regelstudienzeit seit jeher vollkommen unrealistisch angesetzt; so absolvieren durchschnittlich gerade mal circa ein Drittel aller Studierenden ihr Studium tatsächlich in der veranschlagten Zeit.

Semesterticket

Nur durch den Solidarcharakter des Semestertickets, also dadurch, dass alle Studierenden gleichermaßen dafür zahlen, ist es für diejenigen Studierenden, die dieses notwendigerweise für die Bewältigung des Alltags- und Unilebens benötigen, überhaupt finanzierbar. Eine Abkehr von diesem Prinzip steht für uns daher nicht zur Debatte. Dass sich viele Studierende gerade während der Pandemie über den Preis des Semestertickets ärgern, ist dennoch nur allzu verständlich. Statt aber das Semesterticket zu verabschieden, setzen wir uns für verbesserte Beförderungsbedingungen und günstigere Preise ein – das beinhaltet auch eine Einpreisung der momentan verringerten Fahrten mit dem ÖPNV. Im Hinblick auf diese Ziele wollen wir nicht nur auf ein Entgegenkommen der Verkehrsbünde setzen, sondern ebenfalls auf eine verbesserte Subventionierung des ÖPNV durch das Land Niedersachsen drängen.

Soziale Frage an der Uni

Als Linke Liste verstehen wir uns in der linken Tradition, für die soziale Frage einzustehen. Im Universitätskontext bedeutet das konkret, dass wir uns für die Verbesserung sowohl der realen Studienbedingungen als auch der materiellen Lage der Studierenden einzusetzen. Dabei gilt es selbstverständlich, nicht das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Schließlich sind politische Bildung und die studentische Beteiligung an den Entscheidungsprozessen zwei Bereiche, die wir als miteinander in Verbindung stehend betrachten. Die Mündigkeit jedes Einzelnen ist der Schritt in die Richtung einer besseren Gesellschaft.